In den Wandlungen des Pran Nath werden brilliant alle Spielarten des Rassismus in Hari Kunzru's
gleichnamigen Roman dekliniert. Pran Nath wächst zunächst als
Angloinder in einem reichen, vermutlich brahmanischen Haushalt in Agra
auf - ein verwöhntes Söhnchen, dessen ungeklärte Vaterschaft nur seiner
Mutter und der Dienerschaft bekannt ist. Sein Ziehvater Pandit Razdan ist
ein berühmter Strafverteidiger, pedantisch und reaktionär, mit einem
Hang zum Rassismus - nur dass dieser sich diffus gegen die eigenen Leute
wendet, gekleidet in eine allgemeine Weltverachtung, die zunehmend mehr
in asketischen Ekel umschlägt. Trotz aller Reinlichkeitsrituale und
Kontaktverweigerung wird er von der Spanischen Grippe dahingerafft und
noch in derselben Nacht wird Pran Nath - das schikanierte, verhasste
Bastardgezücht - an die Luft gesetzt.
Mittwoch, 13. Juli 2011
Dienstag, 5. Juli 2011
A R T I N P R I V A T E S P A C E S III
"Der innere Ausländer"
VERNISSAGE: Samstag, den 16. Juli um 19.30 Uhr
1040 Wien, Pressgasse 8-10 / 4Ina Zeuch zeigt Bilder zum Thema Xenophobie. Die Triebfeder für Xenophobie nannte Sigmund Freud den abgespaltenen, jedem innewohnenden eigenen Anteil an Fremdheit sich selbst gegenüber, den er als ‚inneren Ausländer' bezeichnete.
Das ist nur eine Theorie von Xenophobie, die Herstellung von Identität über ein alter Ego ist eine andere. Viele demografische Theorien tragen xenophobe Züge. Ausgrenzung und Verdammung, moralische Überlegenheitsattitüden und Verschleierung der eigenen Ängste waren immer schon gängige Verhaltensweisen auf Verteilungskämpfe, die mit ungleichen Waffen geführt werden.
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