"Kulturschnitte" oder "Kultur schneidet" - so wäre die Übersetzung des Ausstellungstitels im Musée d'art contemporain in Marseille, die noch bis 28. August zu sehen ist. Sie zeigt eine umfassende Einzelausstellung des südkoreanischen Künstlers Cody Choi, dem diese museale Präsenz bereits 2015 in der Kunsthalle Düsseldorf zuteil wurde. Dort heißt es zu ihm:
"In Beziehungen zu Michelangelo, Auguste Rodin, Marcel Duchamp oder Gerhard Richter übernimmt Choi westliche Kunstwerke und damit bereits formulierte Haltungen, um sie im Sinne der Appropriation Art neu zu definieren."Berühmte, allseits bekannte Schlüsselwerke der bildenden Kunst verwendet Cody Choi, indem er sie mit lapidaren Kommentaren versieht, die suggerieren, koloniale und postkoloniale westliche Vereinnahmung sei mit den Kunstwerken fremder Kulturen ebenso verfahren. Das allerdings kommt ziemlich plump daher - hier einer der "worst cases" aus der Ausstellung:
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"Episteme Sabotage - Sale for White Only", 2014 |