Sonntag, 7. April 2019

Global loser - zwei Beiträge auf der Videonale 17 in Bonn

Unter dem Titel "VIDEONALE.17 - REFRACTED REALITIES" lief die 17. Videonale im Bonner Kunstmuseum an und ist noch bis 14. April zu sehen. Sie greift damit das allgegenwärtige Thema der Medialisierung unserer Alltagswelt auf, je nachdem, in welchem Ausmaß wir sie zulassen oder uns überhaupt noch gegen sie entscheiden können.

Ähnlich wie der Einzug des Fernsehens in den Mainstream - hier in einer Arbeit des Pioniers von Nam June Paik - als neuer Bildlieferant in der Kunst der 1970er Jahre reflektiert wurde und sich daran abgearbeitet hat, so kann die zeitgenössische Kunst - schon gar nicht die Videokunst - die Medialisierung der heutigen Zeit ignorieren. Eindrücke aktueller Videokunst zu diesem Thema zeigt die 17.Videonale in 29 Beiträgen.
Erwartbar sind daher die Werke, die  youtube-Fetzen, Werbespots, Doku-TVs und Computerprogramme zur Effizienz und Kontrolle unserer Lebenswelten aufgreifen. So hat auch Sohrab Hura mit einer ebensolchen Arbeit den Videonale Preis 2019 gewonnen. In seiner Arbeit "The lost Head and the Bird" komponiert er im split screen youtube-Fetzen, Bilder aus B-Movies des indischen Fernsehens u.ä. Material, aus der sich schwerlich eine Geschichte generieren lässt, auch  wenn Titel und Text zu seiner Arbeit das vorzugeben scheinen und macht somit dem Thema der Videonale von einer vielfach gebrochenen, nicht mehr lesbaren Bruchstückrealität alle Ehre.
Videostill aus "The lost Head and the Bird" von Sohrab Hura