Montag, 25. Januar 2016

Kunst aus dem Osten der Republik (1)

Apcalypse Now: Katrin Günther im Kunstverein Dessau

Großformatige Zeichnungen von Katrin Günther - Professorin für Darstellen und Gestalten an der Uni Konstanz - zeigt der Anhaltische Kunstverein Dessau noch bis zum 21. Februar. In nüchternen, penibel gesetzten dünnen Tuschezeichnungen entfaltet sich ein bestürzendes Gewirr von Linien, das teils abwärts ins Bodenlose führt, teils rasante Kurvenlagen hinlegt. In einer landschaftslosen Landschaft, ehemals wohl Brachen, hat sich neues Leben um einen Abgrund herum formiert.
Katrin Günther:"Urban Spring", Tusche auf Papier, 150 x 330cm (Ausschnitt)

Samstag, 2. Januar 2016

Manipulationen des Körperlichen - eine Ausstellung im Frankfurter Kunstverein

Schon immer wurde mit und am menschlichen Körper gearbeitet, nicht nur in der Medizin, aber vor allem dort. Das Sezieren von Leichen war eine Zäsur im Verständnis des körperlichen Innenlebens - allerdings erst, als das scholastische Denken des Mittelalters überwunden war und an dessen Stelle  empirisch-experimentell geforscht werden konnte. Eine ähnliche Zäsur setzt heute das digitale Zeitalter, die die medizinische Forschung mit ihren bildgebenden Mitteln enorm voran getrieben hat. Diese Entwicklung künstlerisch zu verarbeiten, die ja selbst von der Digitalisierung profitiert und sich dadurch formal wie inhaltlich verändert hat, war nun dem Kunstverein Frankfurt eine Ausstellung unter dem Titel "Körper–Ich: Körper im Zeitalter digitaler Technologien" wert, die noch bis zum 10. Januar 2016 zu sehen ist.
Videostill aus: "Da Vinci"von Yuri Ancarani
Vor allem Unbehagen ist der Tenor der meisten Arbeiten der Künstler, die hier kuratiert wurden. Manipulation und Unterwerfung unter eine Maschinenwelt, die unsere Erfinderintelligenz in sich trägt, aber uns nun verselbstständigt gegenüber tritt, scheint der neue Frankenstein-Virus zu sein.