Montag, 27. Juli 2015

Off to Tanzania

Vor fast 17 Jahren war ich zuletzt in Tanzania - morgen fahre ich wieder hin. Inzwischen ist Daressalaam auf gut 5 Millionen Einwohner angewachsen und hat so etwas wie eine eigene Skyline. Sansibar ist nach den Fotos, die ich im Netz gefunden habe, fast komplett zum Theme-Park für Touristen geworden, Ansätze davon haben mich schon damals enttäuscht. 

Die Familie von Zafer in Sanzibar, Stone Town 1998

Mittwoch, 22. Juli 2015

Einfach Kunst: "British Art" in der Stiftung Biedermann

"British Art" zeigt die Stiftung Biedermann in Donaueschingen noch bis zum 20. September in den sehr schönen, umgebauten Räumen eines klassizistischen Gebäudes. Eine ganze Künstlergeneration der 1990er kam unter dem Label Young Britsh Artists (YBA) zu Ruhm, die das Bild zu zeitgenössischer britischer Kunst besetzt: Tracy Emin's ungemachtes Bett, benutzte Kondome und blutverschmierte Unterwäsche - abgefeiert als weibliche Identitässuche und prämiert mit dem renommierten Turner-Prize von 1999 - oder Damian Hirst's in Formaldehyd eingelegte Tierkadaver, um nur die krassesten Beispiele zu nennen. Und aktuell zeigt man im britischen Pavillon der Biennale von Venedig Sarah Lucas' platte Penisplastik in bonbongelb, ebenfalls eine Künstlerin der nicht mehr ganz so jungen YBA. 
Kenny Hunter: "Like Water in Water"

Sonntag, 5. Juli 2015

Armut ohne Ausstieg? Mike Davis' Studie "Planet of Slums"


Millionen Arbeitlose, überwiegend aus ländlichen Gebieten, suchen Metropolen wie Djakarta, Mumbai, Hongkong, Kairo oder die am schnellsten gewachsene Stadt Europas, Moskau, auf, um dort ihr Leben zu fristen - in der Hoffnung auf ein einigermaßen ausreichendes Einkommen. Dafür nehmen sie unvorstellbare und menschenunwürdige Lebensbedingungen in Kauf, um der Spirale nach unten dennoch nicht entrinnen zu können - so Davis in seiner Studie "Planet der Slums" von 2006.


Gerade einmal 20 Prozent der benötigten neuen Wohnungen werden in der Dritten Welt auf dem offiziellen Wohungsmarkt bereitgestellt, so dass die Menschen auf selbstgebaute Hütten, informelle Vermietungen oder Bürgersteige zurückgreifen, zitiert Davis eine Studie der International Labour Organisation ILO. Daneben hat seit den 1980er Jahren eine massive Deindustrialisierung in Metropolen wie Mumbai, Johannesburg, Buenos Aires oder São Paulo stattgefunden, die eine urbane Verarmung nach sich gezogen hat, die sich in wachsenden und neu bildenden Slums niederschlägt.