Wie der Eiffelturm das Wahrzeichen von Paris, so ist Ponte City - ein Hochhaus mit 56 Stockwerken und 255 Appartments - das Wahrzeichen von Johannesburg. Die Geschichte des Ponte spiegelt auch einen Teil der Geschichte Südafrikas: 1975 als Appartmenthochhaus für die weiße Mittelschicht erbaut, wurde es nach der Apartheid von afrikanischen Migranten genutzt. Der anschließende Niedergang des Gebäudes aufgrund von Drogenmissbrauch, Prostitution und organisiertem Verbrechen und schließlich der Neubeginn - gaben Anlass zu zahlreichen Labels und bildeten eine Basis der von vielen Weißen bereits liebgewonnenen Vorstellungen über ein kriminelles Südafrika nach der Apartheid.
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Portätfotos von Mietern des Ponte von Mikhael Subotzky/Patrick Waterhouse |
"Zimmer frei in der Hölle" (Süddeutschen Zeitung) oder "Im bösesten Hochhaus der Welt" (Die Welt), aber auch der Wandel von Ponte nimmt immer Bezug auf die kriminelle Phase seiner Geschichte. Erstaunlich, wie sehr Verbrechen thematisiert werden, wenn sie nur fassbar in einem einzigen Gebäude versammelt sind, während die Verbrechen einer ganzen Ära wie der Apartheid weit weniger medienträchtig zu sein scheinen.